Gewinnung
Ob es sich lohnt, Kupfererz abzubauen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wichtig ist natürlich vor allem der Gehalt des Erzes sowie die gesamte Ausdehnung der Lagerstätte, aber auch die vorhandene Infrastruktur. Kupfererze werden sowohl im Untertagebau als auch im Tagebau gewonnen. Früher galt eine Lagerstätte mit mindestens 1 bis 2 % Kupfergehalt als abbauwürdig – heute liegt der Mindestgehalt für große Tagebaue bei 0,3 %. Die riesigen porphyrischen Kupferlagerstätten mit einem geringen Kupfergehalt des Erzes (<1 % Cu) lassen sich nur durch den kostengünstigeren Tagebau und mit modernsten Abbaumethoden wirtschaftlich nutzen.
Die terrassenförmigen Tagebaue dieser Kupferlagerstätten stellen die größten Erzgruben der Welt dar. Ihre Ausmaße erstrecken sich nicht selten über mehr als einen Quadratkilometer Fläche bei Abbautiefen von mehreren hundert Metern. Derzeit stammt rund 75 % des gewonnenen Primärkupfers aus Tagebauen. Vielfach sind ursprünglich sulfidische Erzlagerstätten durch oxidierende Einflüsse im Bereich der Erdoberfläche in oxidische Mineralien umgewandelt worden. Deshalb beginnt auf vielen Lagerstätten der Bergbau von der Erdoberfläche ausgehend mit dem Abbau oxidischer Kupferminerale, um bei zunehmender Tiefe nach und nach schließlich das Gebiet der sulfidischen Erze zu erreichen. Je nach Art dieser Vorgänge können unterschiedlich große und Vorkommen reiche Lagerstätten gebildet werden.
Ein Erz ist ein Stein in dem genügend wertvolles Mineral zu finden ist, das es wert ist, gewonnen zu werden. Für Kupfer bedeutet das, dass eine sogenannte Extraktion dann Sinn macht, wenn über 2 kg Kupfer in 1.000 kg Erz (0,2 %) enthalten sind. Kupfermineralien werden in verschiedenen Formen gefunden, wobei nur eine geringe Anzahl abgebaut wird. Kupfererze kommen häufig vor. So wird Kupfer aus Chalkopyrit (Kupferkies, CuFeS2), Chalkosin (Kupferglanz, Cu2S), seltener auch aus Bornit (Buntkupferkies, Cu5FeS4), Atacamit (CuCl2· Cu(OH)2), Malachit (Cu2[(OH)2|CO3]) und anderen Erzen gewonnen. Bereits im Jahr 2010 waren 636 Kupferminerale bekannt. Am meisten werden die sulfidischen Erze verwendet.
Die Fördererze haben erheblich geringere Kupfergehalte als die reinen Kupfermineralien. Die heute geförderten Erze enthalten oft nur etwa 1 % Cu, bei einigen großen Gruben sogar nur ca. 0,5 % Cu. Letztere lassen sich wirtschaftlich nur im kostengünstigeren Tagebau mit modernsten Abbaumethoden fördern. Die terrassenförmigen Kupfertagebaue sind die größten Erzgruben der Welt. Obwohl sehr viel weniger Kupfer als Eisen erzeugt wird, entspricht die bewegte Gesteinsmenge der des gesamten Eisenbergbaus der Welt.
Haben Sie den passenden Inhalt nicht gefunden?