Kupferverband: Trotz Alarmstufe – Gasversorgung muss sichergestellt werden Ohne Kupfer keine Energiewende
Wirtschaftsminister Habeck hat die zweite Stufe des Gas-Notfallplans ausgerufen. Auch wenn jetzt noch ausreichend Gas da sei, müsse jetzt vorgesorgt werden, damit der Notfall nicht eintrete. Bei einer „Gasmangellage“ im Winter sollen danach industrielle Großverbraucher ihren Gasverbrauch als Erste herunterfahren oder ganz einstellen. Alexander Dehnelt, Vorstandsvorsitzender des Kupferverbandes, dazu: „Diese Maßnahmen bergen die Gefahr einer tiefgreifenden konjunkturellen Krise, die beispielsweise auch die großen Abnehmerbranchen der Kupferindustrie wie die Automobilhersteller oder den Maschinenbau betreffen würden.“
Die Folgen wären nicht nur Produktionsausfälle und gestörte Lieferketten, sondern eine konkrete Bedrohung, Deutschland in eine wirtschaftliche Rezession laufen zu lassen, führt Dehnelt weiter aus. „Kupferwerkstoffe haben aufgrund ihres breiten Anwendungsbereichs für viele Industrien eine wichtige Funktion im Herstellungsprozess oder auch als Produktbestandteil. Aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Betroffenheit zählen wir uns als Kupferindustrie eindeutig zu den systemrelevanten Industrien in Deutschland. Eine Reduzierung der Kupferproduktion hat definitiv Auswirkungen auf die Produktion von Consumer Products und Investitionsgütern.“
Erneuerbare Energien brauchen Kupfer
Ein weiterer Punkt: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien wird immer wieder als Schlüsselelement genannt, um Deutschland vom Gas unabhängig zu machen. „Als wichtige Komponente der Mobilitäts- und Energiewende tragen Kupferwerkstoffe erheblich dazu bei, erneuerbare Energien überhaupt erst möglich zu machen“, erläutert Michael Sander, Geschäftsführer des Kupferverbandes, weiter die Auswirkungen von Produktionsausfällen in der Kupferindustrie. „Wie wollen wir die Erneuerbaren ausbauen, wenn uns die entsprechenden Materialien und Werkstoffe fehlen?“
Produktion muss gesichert werden
Aus technischer Sicht ist eine unzureichende Gasversorgung bzw. eine Umstellung auf alternative Energien ebenfalls problematisch: Bei der Herstellung von Halbzeugen und Produkten aus Kupferwerkstoffen durchlaufen diese zahlreiche thermische Prozesse, um die Produkt-eigenschaften optimal in engen Toleranzen nach Kundenvorgabe einzustellen. Und zurzeit sieht die Kupferindustrie – übrigens wie viele andere Industrien auch – wenig Möglichkeiten im Herstellungsprozess z.B. von Kupfer-Halbzeug kurzfristig auf alternative Energieträger umzusteigen und das einfach, weil die technischen Möglichkeiten (noch) nicht gegeben sind.
Dehnelt abschließend: „Als energieintensive Branche ist die Kupferindustrie auf eine zuverlässige und nachhaltige Energieversorgung angewiesen. Denn nur so kann gewährleistet werden, dass die Produktionskapazitäten aufrechterhalten werden können.“